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Das Böse im Wald

oder

"Warum studentische Kreativfilme nichts fürs Kino sein sollten"



Zuerst mal eine schnelle Zusammenfassung der sehr überschaubaren "Geschichte" - Achtung, SPOILER!

Karla, jemand dessen Name ich mir nicht gemerkt habe gehen zusammen mit ihren Handys auf die Suche nach einem heidnischen Altar im Wald - sie verlaufen sich und beschließen am nächsten Tag zusammen mit Steffen und einer guten Kamera zurückzukommen.


"Das Böse im Wald" vollständig lesen

A Day to Die

oder auch ein Actionfilm mit Bruce Willis


Für jeden der den Film nicht gesehen hat: Glückwunsch, wir haben eine gute Entscheidung getroffen.
Für jeden der sich von der Besetzung und dem Actiongeladenen Trailer getäuscht worden ist, ich fühle mit euch Brüder – und natürlich Schwestern.
Ja, ich habe mir gerade den Trailer angesehen, nachdem ich diesen schlechten Witz von einem Hollywood-Action-Streifen gesehen habe und ich muss sagen, es gibt zwar einige Filme die in ihren Trailern mehr versprechen, als im Film tatsächlich vorkommt... ist hier nicht der Fall, der Trailer fasst die Story ziemlich sinnvoll zusammen und würde reichen, um den Film als „Standalone“ gerecht zu werden.
Ich versuche am Anfang einer Kritik das positive eines Filmes aufzuzeigen, warum es sich lohnt sich einen Film anzusehen und was gut war, aber leider muss ich sagen, es ist schwer dem Film auf irgendeine Weise zu empfehlen...
Ja, es ist ein Actionspektakel, wir versuchen die schwangere Freundin zu retten, wir haben Gangster die weniger Böse sind als ihr Anschein ist und die selbst von der Regierung mit Beischlaf genötigt werden, wir haben eine gute Ladung politisch korrputer Cops; gute, nicht so gute, weniger gute Gangster, Drogen die an Kinder vertickt werden und und und...

Aber A Day to Die ist alles was derzeit an und in Hollywood falsch läuft.
Der Film hat viele Probleme – vielleicht mehr als wir sehen oder mitbekommen – fangen wir vorne an:

"A Day to Die" vollständig lesen

Erwartung: Der Marco-Effekt oder wenn du nichts erwartest und trotzdem enttäuscht wirst.

Zuerst müssen wir wohl klarstellen: „Ja, ich bin ein Fan-Boy der Carl Morck Reihe.“ Ja, ich fand den ersten Gringe und merkwürdig und war mir nicht sicher ob ich ihn mag oder nicht. Dennoch hat mich die Verfilmung des ersten Adler-Olsen Romans „Erbarmen“ irgendwie in seinen Bann gezogen. Ich war erfreut den zweiten, dritten und dann auch noch vierten sehen zu dürfen.
Die Entwicklung der Charaktere, die bessere Reputation der Sondereinheit Q aus der anfänglichen Resterampe zu einer eignen Abteilung, die kleinen Konflikte der einzelnen Parteien miteinander und mit dem System, dass alles hatte Charme und Glaubwürdigkeit.
Zusammen mit den sehr guten Vorlagen der Romane ergaben sich angenehme, gut gestaffelte, überraschende und vorallem nachvollziehbare Krimi Stories, die gefesselt haben.
Und nun kommt Erwartung: Der Marco-Effekt.
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Molly´s Game

Ein Tatsachen Film in spannender, erfrischender Erzählung.

Nette, glaubwürdige Besetzung (beinahe), fesselnde Story und geschickte Hollywood Performance ergeben einfach eine seichte Kinounterhaltung ohne viel Schnickschnack.

Es hat Freude gemacht sich den Film anzusehen, Wiederholungspotential ist extrem niedrig - aber einmal kann man sich ihn ansehen ohne, dass man sich der fehlenden Stunden seines Lebens beraubt fühlt.

Es ist kein Meisterwerk und auch kein Must-See, kein Blockbuster wie zB Die Verlegerin. Dennoch sollte er auf zumindest diversen "DVD"-Abenden oder Sonntagsfilm Empfehlungen auftauchen.

es ist durchaus auch ein guter Date Film, da er viel zu bieten hat.

Die Verlegerin - "The Post"

Ein gehypter Hollywood Blockbuster mit starker Besetzung.

Es geht um die 4rte Gewalt und ihre Rolle in der Affäre vor der Affäre, die Niexon den Kopf gekostet haben dürfte.

Eine Story die selten - nie? - erzählt wird/wurde, mit sowohl politischer als auch menschlicher Tragweite.

Ein Kaleidoskop der Anti-Vietnam-Bewegungen, Emanzipationen, Pressefreiheit, politischem Dillentantismus und Vetternwirtschaft.
Dieser Film macht trotz teilweise sehr faden Erzählweise sehr viel her und sollte unbedingt auf der To-Do Liste eines jeden Kinogängers stehen oder zumindest auftauchen.

Wieder hat Hollywood bewiesen wozu es im Stande ist, wenn es will und das es neben CGI Überladenen Ungetümen auch mit sachter Erzählweise zu guten Ergebnissen gekommen werden kann.

Danke.

LUNA oder "...schick mir die IP des Darknet Servers..."

Ein gemütlicher Krimi-Drama für Generation Twilight.


Ein "Teenie-IT-Girl" wird aus dem Leben, in ihrer vorbildlichen Familie, gerissen... hinein in ein Agentenkrieg von politischem Ausmaß.

Man muss die Charaktere nicht tief einführen und die Gründe sind auch nur Nebensache... wichtig erscheint dem Drehbuchautoren nur zu sein, dass LUNA ihre Moral ändert und am Ende des kurzweiligen Dramas das Richtige tut.

Viel Gutes kommt in diesem Streifen zusammen, ein bisschen viel Product Placement (Audi und BMW lassen grüßen), ein bisschen zuviel Vorhersehbarkeiten des Unvorhersehbaren (also wer ist Böse, Gut, ein Idiot), keine schnörkeligen Kamera fahrten, sondern klassisch Deutsch, klar und gut.

Nur Gott kann mich richten hätte sich hier viel, viel abschauen können, wie man einen überzeugenden, spannenden und unterhaltsamen Film aufbaut.

ABER:

Entweder lag es an dem wohl nicht ganz so üppigen Budget, schlechter Recherche, untermotivierten Beratern oder was auch immer, aber 2018 sollte man als sich ernstnehmender Film eben nicht solch fatale Filmfehler machen, wie die IP im Darknet zu erfragen, da das Darknet nur deshalb, das Darknet ist, weil es eben ohne IP Adressen funktioniert... Danke für den Lacher.

Desweiteren wechselten Waffen in den Szenen oder haben sich wie Deus Ex Machina an Positionen befunden, wo sie sich zu befinden haben mussten aber eigentlich nicht konnten.
Die bayrische Polizei wird erstens untermotiviert, unterorganiziert und unterequipt dargestellt, kein Wunder wieso das Image unserer Ordnungshüter nicht besser wird.


Alles im allem ist der Film aber gelungen und erlaubt eine sanfte Unterhaltung für regnerische Abende :-)

Fazit:
Kann man sich anschauen, aber wartet bis es im FreeTV kommt - die Kinokarte braucht es nicht.

Wind River

Gute Filme zu reviewen ist einfach:

Guter Film

Ein indianisches Mädchen stirbt in ihrem Reservoir Barfuss im Schnee.... das Intro zu einem hinreisenden FBI-Krimi-Thriller aus den soliden Hollywood schmieden.
Kein Meisterwerk oder Epos, sondern einfach ein Film zum ansehen, nachdenken und verweilen.


Selbstjustiz, der Niedergang der Reservoire und indianischen Traditionen und Selbstverfall stehen als treibende Leitmotive im Mittelpunkt ...

Starke Landschaften, starke (glaubwürdige) Charaktere, ein handwerklich gutes Drehbuch...


TADA: ein guter Film.

"Nur Gott kann mich richten" - Oder starke Rollen mit schwachen Besetzungen....

Es gibt verschiedene Blickwinkel zu entscheiden wann ein Film schlecht, schwach oder doof ist...

da gibt es dumme/komplizierte/gradlinige Drehbücher, schlecht/wackelig/fahrig inszenierte Bilder, katastrophale/egoperspektivsche/wischiwaschi Kamerafahrten oder einfach nur Schauspieler die behindert sind. Es gibt viele, viele Filme die alles falsch machen bzw. einfach zeigen, dass sie es nicht besser können.

Es gibt jene denen einfach das Geld/Know-How fehlt besser zu sein. Dann gibt es die, die meinen mies zu sein ist eine Kunstform...

und ich will keinem Genre, Stil oder Brainfuck sein recht des Daseins absprechen...

ABER:

Es gibt jene Filme die mit einem sehr gutem Budget, einem netten Drehbuch, starken Bildern, gut gewähltem Handlungsbogen, "großkarätigen" Schauspielern auflaufen, nur um zu zeigen: Wir können es nicht.


Dazu gehört leider dieses Machwerk. Nicht das es nicht ein handwerklich gut gemachter Film wäre, nicht das die Handlung nicht mitreisend und fazinierend gewesen wäre, aber, aber... man kommt nicht an den Film.

Ob es der Herzfehler des Kindes der Polizistin ist oder die Schwangerschaft der strippenden Freundin von Raphael, die sich zurückziehende Erinnerung des Vaters von Ricky...

Jeder bekommt sein kleines herzzerbrechendes Szenario und doch interessieren die Charaktere sowenig wie beim Bahnpendeln die Beifahrer - im anderen Wagen.
Die "Zufälle" sind zu "zufällig", die "Bösen" zu "böse", die "Guten" zu unwillig "gut" zu sein... und die Polizei wird als Haufen schwacher Seelen dargestellt.

Ja, es hätte ein guter Film sein können, aber was daraus geworden ist, ist ein schwacher Abklatsch aus "departed - unter Feinden" und jedem 0815-Drogen-Milieu Film der letzten 10 Jahre.

Klasse.

Downsizing - oder auf Englisch "Minimize"

Ein postmodernes, zweifelhaftes Meisterwerk über Rassismus, Ungleichheit und den "American Way of Life".

Eine Missgeburt aus zuviel Geld, zuviel Idealismus und zuviel Vorurteilen.

Um die wenigen Guten Sachen vorne weg zu nehmen:
Vor 15-20 Jahren waren die "Liebling ich habe die Kinder geschrumpft"-Teile eine filmhistorische Meisterleistung, mit Downsizing erkennt man die Evolution dieses Genres an und man muss entsprechend anführen, dass dieser Schritt gelungen ist.

Was dem Film leider nicht gelungen ist, ist eine Handlung zu entwickeln auf die man Lust hat, auch wenn sie mit Jason Bourne Star Matt Damon eine authentische Charakterrolle bekommen hat ...

Der als Komödie gedachte Film beschäftigt sich erstmal mit der verarmenden Mittelschicht des States Industriegürtels und der nun schon outdated erscheinenden Immobilienkrise - am Rande werden Überbevölkerung und Globale Verdammnis prognostiziert.

Die Lösung jener Kernprobleme: Schrumpfen und als 12cm Mensch weiterleben.
Das Problem: Eine Gesellschaft die sich nur deshalb Schrumpfen lässt, um aus ihren 115.000 Dollar Einlage, ca. 12.500.000 Dollar Nutzwert zu machen, wodurch sich ergibt das in Schlumpfhausen niemand wirklich arbeitet.

Ansatz: Gut, Idee: Gut... Kein Wunder wieso Hollywood wieder einen Mehrstelligen Millionenbetrag hat springen lassen, aber nun kommen wir zu den glorreichen Schwächen eines Schwachen Filmes:

Eine schlechte Storyline bleibt eine schlechte Storyline auch wenn man die Protagonisten um 2447% verkleinert.

Matt Damon ist nunmal kein Komiker, gebt dem Mann eine Waffe und lasst ihn die Welt retten, sobald er sich mit seinen eigenen Problemen beschäftigen muss, kommt dabei nur die zweifelhafte Frage nach Carmesinrot oder Moosgrün heraus.

Stereotypen sind schön und einprägsam, aber eine Welt aus dieser... ist eben Stereotypisch. Dadurch wird der "Suprisefaktor" so hervorsehbar wie der Geschmack von Toastbrot, eine gute Grundlage aber bitte nicht pur :/

Mein Fazit: Dieser Film eignet sich nichtmal für einen Donnerstag Abend.