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Das Böse im Wald

oder

"Warum studentische Kreativfilme nichts fürs Kino sein sollten"



Zuerst mal eine schnelle Zusammenfassung der sehr überschaubaren "Geschichte" - Achtung, SPOILER!

Karla, jemand dessen Name ich mir nicht gemerkt habe gehen zusammen mit ihren Handys auf die Suche nach einem heidnischen Altar im Wald - sie verlaufen sich und beschließen am nächsten Tag zusammen mit Steffen und einer guten Kamera zurückzukommen.


Gesagt getan, nächster Tag (vielleicht) betreten die drei jungen Leute wieder den Wald und verlaufen sich erneut, diesmal zu diversen Hügelgräbern und hören komische Geräusche und Dinge im Wald. Darauf entscheiden sie sich wieder am nächsten Tag zurückzukommen, um den Altar erneut zu suchen, der Boy (nicht Steffen) hat seit gestern(?) Knieprobleme, weil er böse vom Wald geträumt hat... und kann nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr laufen, deshalb setzen sie ihr Lager an einer Schutzhütte und Steffen, sowie Karla machen sich alleine im Dunkeln auf die Suche - aufgezeichnet bei Karla durchs Handy und bei Steffen durch die gute Kamera - die hauptsächlich Waldwege zeigt und zeigen wird.

Steffen kehrt nach einiger Zeit zurück und erhält um 2:48 Uhr (nachts) eine Message von Karla, dass sie etwas gefunden hat und nun auf dem Weg zurück sei, aber sie kommt nie an DA DADADA DANNN (stellt euch die Pauken vor)

Die beiden Jungs schlafen im Wald bis 10 Uhr morgens (ohne Ausrüstung und ansonsten auch nicht vorbereitet - schlafen sie einfach bis 10 Uhr) und stellen dann fest, dass Karla nicht mehr da ist, nun suchen sie sie den ganzen Tag finden ihren Rucksack und diverse Unterlagen, wie Bilder und Ausdrücke über ein altes Waldhotel.

Aber als sie Karla auch bis zur tiefen Nacht nicht finden, brechen sie die Suche ab, dann haben wir einen Timeskip - Wir wissen nicht ob die Polizei eingeschaltet wurde oder wieviel Zeit zwischen dem verschwinden von Karla verging.

Es spielt nun im Büro wo Steffen dem anderen Boy das Bildmaterial von Karlas Handy zeigen möchte, dabei platzt ein Filmteam herein, was die beiden Jungs überredet nochmal mit ihnen zurück in den Wald zu gehen, indem sie nicht waren seitdem verschwinden von Karla.

So finden sich die beiden Jungs und eine junge Reporterin (im Minirock - für den Wald) am Wald ein und betreten den Wald nach Einbruch der Dunkelheit - der Kameramann der Reporterin ist nicht mit dabei, weil er keinen Bock auf so eine schieße hatte.

Sie verlaufen sich - suprise! - und dann ist die Endcut mit einem gefallenen Handy.

BA BA BABAMM

Fazit:


Ich werde mein Fazit in 3 Kategorien ziehen: 1. Handwerk, 2. Story-telling und 3. filmerischer Mehrwert

Handwerk


Man kann ja meinen man nimmt sein Handy und fängt an zu filmen und schon ist man ein Kameramann. Diese Idee wurde damals von Blair Witch Project benutzt und hatte nur bei diesem einen Film die Erlaubnis so mies zu sein wie es ist, weil es ein Stilmittel war - bzw. es eben der erste Versuch war - alle haben gesagt der Film ist so gut wie er ist, bitte macht es nie wieder und hollywood hat sich daran gehalten. Ansonsten gibt es mittlerweile auch sehr gute günstige Gimbel, die auch aus Handys eine Stady-cam machen können, nutzt sie.

In diesem Film wird versucht durch schlechte Beleuchtung und die "Selfie" Sections eine Stimmung im Wald zu erzeugen.

Auch wird sich in einem Wald verlaufen bei dem man regelmässig die Autos im Hintergrund vorbeifahren zieht - hier wird das Budget mit hinein gespielt haben - dass sei dem Filmteam verziehen. Genauso gab es in Troya Flugzeuge zu sehen.
Aber handwerklich war er einfach schwach gemacht, sowohl von den Schauspielern als auch von der graziösen Kameraführung.

Story-telling


Ich ignoriere Lichtsetting Sprünge aufgrund des wahrscheinlich geringen Budgets und Zeitfensters.

ABER wenn man den Anspruch hat einen Horrorfilm zu drehen, dann sollte dieser auch irgendwo ein Horrofilm sein und nicht nur schmerzen bereiten, weil man ihn sich anschaut.

Man hört Geräusche und fliegende Dinge und Trommeln auf Mülltonnen und Dinge und "Monster" aber alles ist nur ein langes ASMR mit schlechten Bildern.

Die wackeligen Wegbilder hätte man sich auch sparen können und einfach viel mehr Nasen und Gesichter per Selfie-Modus zeigen können, auch wenn es eventuell den Film nicht besser gemacht hätte - würden sich die Zuschauer vielleicht weniger langweilen, wenn sie verstörte Gesichter gesehen hätten.

filmerischer Mehrwert


Es ist ein Filmprojekt. EIN FILMPROJEKT.

Einer Gruppe engargierter Filmstudenten wird erlaubt ein Kinofilm zu drehen, dies aber in wenigen Tagen und in einem viel zu heftig besuchten Wald - deshalb wahrscheinlich die unnötig häufigen Nachtbesuche. Das Budget ist klein, wenn überhaupt vorhanden.

Aber es wurde nicht nur die Methodik von Blair Witch Project übernommen, sondern auch das Story Gerüst, weil man dachte im Wald ist es so schon düster genug.

Schlimmerweise sind die interessantesten Storyparts jene die als OFF von Karla erzählt werden, aka der Finder des Altars, oder die verrückte demente Frau aus dem Altersheim.

Mit diesen Parts wäre das ganze sicher schlüssiger und immersiver gewesen.
Auch die Einbindung des Waldhotels und anderen Dingen hätte dem Film inhaltlich besser getan, so bleiben zuviele Fragen - die sich keiner Stellen wird, weil der Film einfach nicht fesselt oder zum denken anregt, aber er ist leider auch zu schwach für einen seichten "Take-our-brain-off"-Schockerstreifen.

Ich denke der Film wird für die Macher Sinn gemacht haben, aber für mich war er nutzlos und lebensverschwendung.

Meine Empfehlung: Schaut euch lieber jeden anderen Film an, z.B. Haus der Raben.

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