Skip to content

Wind River

Gute Filme zu reviewen ist einfach:

Guter Film

Ein indianisches Mädchen stirbt in ihrem Reservoir Barfuss im Schnee.... das Intro zu einem hinreisenden FBI-Krimi-Thriller aus den soliden Hollywood schmieden.
Kein Meisterwerk oder Epos, sondern einfach ein Film zum ansehen, nachdenken und verweilen.


Selbstjustiz, der Niedergang der Reservoire und indianischen Traditionen und Selbstverfall stehen als treibende Leitmotive im Mittelpunkt ...

Starke Landschaften, starke (glaubwürdige) Charaktere, ein handwerklich gutes Drehbuch...


TADA: ein guter Film.

Rückblick: Kinofilme im Jahre 2004 & 2005

Im Laufe der Jahre haben sich neben einer durchaus ansehnlichen cineastischen Bildung auch viele Kinokarten angesammelt. Aufbewahrt in einer Schreibtischschublade, ist das älteste Ticket dieser Sammlung auf das Jahr 2004 datiert.
Gut 14 Jahre später doch einmal ein Anlass die damals im Kino gesehen Filme in einer kleinen Retrospektive aufzulisten.

1 Filmname auf der Kinokarte nicht mehr lesbar
2 Ich war mich eigentlich sicher diesen Film nicht gesehen zu haben … dann war es wohl Episode II die ich mit Misachtung gestraft habe!
3 Alle drei Teile hintereinander weg, und draußen vorm Kino zwei echte DeLoreans! Durch diese Vorstellung wurde ich auf die Senak im Kinopolis aufmerksam.
4 Blogbeitrag von 2005

In dieser Auflistung fehlen leider alle Kinobesuche im Walldorfer Kino Lichtblick, da gibt es leider nur Billets mit Standartaufdruck und ich habe über die Besuche dort nie Buch geführt.

"Nur Gott kann mich richten" - Oder starke Rollen mit schwachen Besetzungen....

Es gibt verschiedene Blickwinkel zu entscheiden wann ein Film schlecht, schwach oder doof ist...

da gibt es dumme/komplizierte/gradlinige Drehbücher, schlecht/wackelig/fahrig inszenierte Bilder, katastrophale/egoperspektivsche/wischiwaschi Kamerafahrten oder einfach nur Schauspieler die behindert sind. Es gibt viele, viele Filme die alles falsch machen bzw. einfach zeigen, dass sie es nicht besser können.

Es gibt jene denen einfach das Geld/Know-How fehlt besser zu sein. Dann gibt es die, die meinen mies zu sein ist eine Kunstform...

und ich will keinem Genre, Stil oder Brainfuck sein recht des Daseins absprechen...

ABER:

Es gibt jene Filme die mit einem sehr gutem Budget, einem netten Drehbuch, starken Bildern, gut gewähltem Handlungsbogen, "großkarätigen" Schauspielern auflaufen, nur um zu zeigen: Wir können es nicht.


Dazu gehört leider dieses Machwerk. Nicht das es nicht ein handwerklich gut gemachter Film wäre, nicht das die Handlung nicht mitreisend und fazinierend gewesen wäre, aber, aber... man kommt nicht an den Film.

Ob es der Herzfehler des Kindes der Polizistin ist oder die Schwangerschaft der strippenden Freundin von Raphael, die sich zurückziehende Erinnerung des Vaters von Ricky...

Jeder bekommt sein kleines herzzerbrechendes Szenario und doch interessieren die Charaktere sowenig wie beim Bahnpendeln die Beifahrer - im anderen Wagen.
Die "Zufälle" sind zu "zufällig", die "Bösen" zu "böse", die "Guten" zu unwillig "gut" zu sein... und die Polizei wird als Haufen schwacher Seelen dargestellt.

Ja, es hätte ein guter Film sein können, aber was daraus geworden ist, ist ein schwacher Abklatsch aus "departed - unter Feinden" und jedem 0815-Drogen-Milieu Film der letzten 10 Jahre.

Klasse.

Downsizing - oder auf Englisch "Minimize"

Ein postmodernes, zweifelhaftes Meisterwerk über Rassismus, Ungleichheit und den "American Way of Life".

Eine Missgeburt aus zuviel Geld, zuviel Idealismus und zuviel Vorurteilen.

Um die wenigen Guten Sachen vorne weg zu nehmen:
Vor 15-20 Jahren waren die "Liebling ich habe die Kinder geschrumpft"-Teile eine filmhistorische Meisterleistung, mit Downsizing erkennt man die Evolution dieses Genres an und man muss entsprechend anführen, dass dieser Schritt gelungen ist.

Was dem Film leider nicht gelungen ist, ist eine Handlung zu entwickeln auf die man Lust hat, auch wenn sie mit Jason Bourne Star Matt Damon eine authentische Charakterrolle bekommen hat ...

Der als Komödie gedachte Film beschäftigt sich erstmal mit der verarmenden Mittelschicht des States Industriegürtels und der nun schon outdated erscheinenden Immobilienkrise - am Rande werden Überbevölkerung und Globale Verdammnis prognostiziert.

Die Lösung jener Kernprobleme: Schrumpfen und als 12cm Mensch weiterleben.
Das Problem: Eine Gesellschaft die sich nur deshalb Schrumpfen lässt, um aus ihren 115.000 Dollar Einlage, ca. 12.500.000 Dollar Nutzwert zu machen, wodurch sich ergibt das in Schlumpfhausen niemand wirklich arbeitet.

Ansatz: Gut, Idee: Gut... Kein Wunder wieso Hollywood wieder einen Mehrstelligen Millionenbetrag hat springen lassen, aber nun kommen wir zu den glorreichen Schwächen eines Schwachen Filmes:

Eine schlechte Storyline bleibt eine schlechte Storyline auch wenn man die Protagonisten um 2447% verkleinert.

Matt Damon ist nunmal kein Komiker, gebt dem Mann eine Waffe und lasst ihn die Welt retten, sobald er sich mit seinen eigenen Problemen beschäftigen muss, kommt dabei nur die zweifelhafte Frage nach Carmesinrot oder Moosgrün heraus.

Stereotypen sind schön und einprägsam, aber eine Welt aus dieser... ist eben Stereotypisch. Dadurch wird der "Suprisefaktor" so hervorsehbar wie der Geschmack von Toastbrot, eine gute Grundlage aber bitte nicht pur :/

Mein Fazit: Dieser Film eignet sich nichtmal für einen Donnerstag Abend.

SNEAK Januar 2018

Das kleine Kinotagebuch - Übersicht der Sneak Filme im Januar 2018

03.01.2018
Das Leben ist ein Fest [Le sens de la fête]
IMDB OFDB

10.01.2018
Downsizing
IMDB OFDB

17.01.2018
Nur Gott kann mich richten
IMDB OFDB

24.01.2018
Wind River
IMDB OFDB

31.01.2018
Wer ist Daddy? [Father Figures]
IMDB OFDB

Alle Filme gesehen im Kinopolis MTZ